Willkommen im Stand-by-Ostern, der Mutlosigkeit und des dumpfen „alternativlos“. Man huldigt einer Religion der Inzidenz-Werte, nicht einer der Befreiung. Ein vorweggehen findet nicht nach Galiläa (Mt 28,1-10) statt, sondern zum Informationssystem mit Zahlen, Zahlen und nochmals Zahlen – die Experten sind nicht zu vergessen – und das noch in einer Sprache, deren Feinheiten und Genauigkeiten in einer Krise als erstes vor die Hunde gehen. Willkommen im ewigen Karfreitag!
Da muß man sich nicht durch die endlosen Folgen von „Der Report der Magd“ durchhangeln in denen eine Bedrohung kaum sichtbar ist, sondern in den Köpfen stattfindet. Die immer quälenden aktionistischen Handys dort ist das präsente Sicherheitspersonal jetzt, die allen etwas vormachen. Das Spiel ist in vollem Gang und sich dahingehend steigert, da mir gestern zwei Jogger mit FFP2-Maske, nicht mal nebeneinander, laufend begegnet sind. Das mag man als Einzelfälle abtun, was es statistisch ist, aber nicht systemisch. Es ist Teil einer sich beschleunigenden Ausrüstungsspirale in der jeder – zoologisch gesehen – sich in einen gemeinen Igel (lat. Erinaceidae) verwandelt. Auch, was die Größe des Hirns betrifft. Überleben und gesund bleiben, in mechanistischen und eindeutig meßbaren Kriterien. Darüber hinaus ist nur sehr wenig. Das ist Depression pur.
Ich bin jetzt kein buchstabengetreuer religiöser Mensch, aber das ist für mich das Karfreitagsmotiv was jenseits von „Das Leben des Brian“ und dem peinlichen Mel Gibson-Film „Die Passion Christi“ daherkommt. So könnten sich die Bibeljünger auch gefühlt haben. Es ist vorbei. Es waren alles nur schöne Worte und ein paar Taten oder modern ausgedrückt, die Selbstoptimierung mittels Jesus-Kurs ist gescheitert. Es hätte so anders sein können/sollen. Das Leben.
Und hier jetzt jetzt dieses Ostern an; behindert aber von einer politische Osternverhinderungsmaschinerie. Nicht anders sind die vielfältigen Diskussionen über das ja und nein von Gottesdiensten zu verstehen. Und ein Foto von einem Schild, das ich irgendwo gesehen habe, mit dem Schriftzug „Bitte nicht mitsingen“ setzt dem noch eine Dornenkrone auf. Aber erklär mir mal jemand die Osterbotschaft von der Besiegung des Todes, wie er vielfach in Kirchenliedern gepriesen wird oder hier in einer Kolpingpredigt beeindruckend dargelegt wird, wenn über das ja und Nein von Feiern, Begegnungen, etc. überhaupt diskutiert wird.
Mit dem Tod sind wir vertraut. Er gehört zu unserer Welt. Täglich sterben Menschen. Der Tod ist die große Not unseres Lebens. Gegen ihn ist kein Kraut gewachsen. Wir sind ihm ausgeliefert. (…) Das alles ist so neu, dass es die Menschen in panische Angst versetzt. Doch die österliche Botschaft lautet:„Fürchtet euch nicht.“ Die Angst ist unbegründet, weil durch die Auferstehung ein neues Leben möglich ist, in dem der Tod nicht mehr das letzte Wort hat. Darum ist für uns mit dem Tod nicht alles verloren und hoffnungslos. Wir haben keinen Grund mehr, angesichts des Todes zu resignieren. (…) Somit heißt österlicher Aufbruch für uns heute wie für die Jünger damals, eine ganz neue Richtung einzuschlagen, einen Weg zu gehen, den wir von uns aus nicht finden können. Vom Evangelium werden wir auf diesen Weg gestellt und können in der Kraft des Geistes andere auf diesem Weg nach Galiläa mitnehmen, damit für immer mehr Menschen in unserer Welt Ostern wird. Der Herr ist wahrhaft auferstanden!
Es ist alles wohl ein Placebochristentum, vielleicht eine Art geistiger Versicherungsschein gegen die Verzweifelung der Endlichkeit und des Ausgeliefertseins und das nach dem Leben überhaupt noch etwas komnt. Aber erst in Anspruch nehmen, wenn es so weit ist. Vorher noch voll leben. Und damit das gelingt und bleibt sich rüsten. Und damit es so bleibt und wir uns wirklich sicher fühlen fordere ich negative Coronatests für alle Ostergottesdienste. Da weiß man dann, was man hat!!