In einer Vergabe wird in der Regel von der öffentlichen Hand eine Dienstleistung ausgeschrieben und dafür ein Auftragsnehmer gesucht. Dafür gibt dafür interessante Vergabemarktplätze im Internet.
Neulich wurde für die Südostgrenze dieser schönen Staatsidee Europa, die eines Türstehers ausgeschrieben und da die Bewerbungsunterlagen vollständig waren, wurde der einzige Bewerber auch genommen. Wie immer in so einem Fall ging es um lediglich äußere Qualifikationen, denn bei Vergaben, wird z.B. die Teamfähigkeit nicht abgefragt. Warum auch. Sind klar definierte Leistungen, modern outgesourcet, mit einem Handlungsspektrum von mathematischem Null und Eins.
Heute morgen nun las ich, das die Damen und Herren der Vergabestelle bei dem neuen Türsteher zu Hause waren. Nicht wirklich zu Hause – denn da gibt es nur große, große Märchenpaläste mit Türstehern, aber andere und wahrscheinlich auch outgesourcet – aber sie haben sich in seinem Wohnviertel umgeschaut und sind über dies und das entsetzt. Ich aber auch. Ich bin aber mehr über das Entsetzen entsetzt. Über diese Dummheit und Blauäugigkeit dieser Vergabestelle, die in Brüssel thront und von so hehren Idealen der am lautesten Schreienden übervoll ist.
Die EU funktioniert nach der bereits in der Pädagogik der 70er Jahren aufgegeben Mengenlehre mit der Idee des kleinsten gemeinsamen Vielfachen (KGV) – nach unten stetig wandelbar – bei größtmöglischem Emphatiegedröhn mit lautstarken Forderungen nach Demokratie und Freiheit, insbesonders Pressefreiheit, nach außen. Könnte wie ein Spagat wirken. Ist auch einer. Merkt nur keiner, weil … dann wird es ernst.