Ist man mit 18 nicht erwachsen geworden? Vom Gesetz her mag das stimmen und nun beginnt nach den Sturm- und Drangzeiten das normale und dem Wirtschaftskreislauf angepasste Leben.
Was sich so für die Entwicklung von Menschen – immer natürlich mit Ausnahmen – in dieser Weise formulieren lässt, gilt auch für Institutionen. Und hier meine in der Stadt Erkrath die Kreativbranche, die sich jedes Jahr in einer städtischen Ausstellung präsentiert. Dieses Jahr war es die 18. Ausgabe. Also erwachsen geworden und langweilig. Ja!
Eine Jury hatte wie immer die Werke – elektronische Einreichungen gehen nach wie vor nicht – ausgesucht, die sich nach künstlerischem Anspruch und auch nach dem Grad von Verkaufbarkeit richteten, was zudem eine Häufung von Ähnlichkeiten, Blickwinkeln und Malschulen bedeutete. Der Sturm und Drang ist halt vorbei.
Gleiches gilt für die Absolutheit des gesprochenen Wortes, das aus dem Mund der Juryvorsitzenden – wie jedes Jahr – alle Werke und Künstler kurz bespricht, und sich in diesem Jahr, gewissermassen und optisch ex catedra während ihrer eigenen Rede über das Nichtzuhören der Gäste lautstark beschwerte. Peinlich. Aber auch hier gilt, der Sturm und Drang ist der Biederkeit gewichen, die Leichtigkeit und auch Ironie von Kunst und Vernissage mit dem strengen Blick eines verkopften künstlerischen Pädagogikansatzes vertauscht worden. Schade!!
Nun, ob sich was ändert? Nach der 18 kommt bestimmt die 19. In diesem Fall interessiert es mich nicht länger oder neudeutsch heisst es auch „Gefällt mir nicht mehr„.