Man stelle es sich vor, die Eleganz der Hand, die den Schaft der Weinflasche umschlingt – Einwurf: über Etikett und Flascheninhalt kann man streiten – all das wird es vielleicht bald nicht mehr geben.
Im Zuge unser immer pragmatischeren und effektiveren Gesellschaft reagiert immer mehr die Angst, Angst vor Verletzung gerade wenn es um Genuß und Glasflaschen geht. So heisst es in einem Werbetext auch passend: „Immer mehr Veranstalter, Kommunen und Stadträte haben Sicherheitsprobleme mit Dosen und Flaschen“, aber auch „besonders in den größeren Städten fällt der Spagat zwischen Zeitknappheit und steigendem Qualitätsbewusstsein oft schwer.“
Ein lautes OHJE von meiner Seite kann sich gegen den Lärm der Städte nicht durchsetzen, aber was ist davon zu halten, wenn ich das „steigende Qualitätsbewußsein“ auf nur drei Produkte normiere:
Deutscher Riesling trocken
18,7 cl. im PET-Sicherheits-Glas
Rosé Pays D’Oc IGP
18,7 cl. im PET-Sicherheits-Glas
Merlot Pays D’Oc IGP
18,7 cl. im PET-Sicherheits-Glas
Richtig gelesen: Wein in PET und der Vertreiber heisst winetogo und einen derartigen Becher kann man auch nicht so elegant neben sich hertragen, wie die formvollende Flasche in Abbildung oben. Für 0,75 l brauche ich schon vier Becher. Wie die aber zu tragen sind, verrät winetogo nicht.