Der 7. Mai war ein ganz gewöhnlicher Freitag. Und doch wird er für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Denn an diesem Tag reisten hunderte Fotografen durch ganz Deutschland, um festzuhalten, was vor ihrer Kamera geschah: in Schulen und Wohnzimmern, auf Fußballplätzen und Flughäfen, in Parlamenten und Diskotheken. Sie fuhren über die Dörfer und durch die Großstädte und hielten nach den Momenten Ausschau, die dieses Land repräsentieren. Von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen entstand so eine einzigartige visuelle Bestandsaufnahme: „Ein Tag Deutschland“, festgehalten von den besten Fotografen des Landes.
Der Fotografenverband FREELENS wollte damit ein Zeichen setzen: Durch den historischen Strukturwandel der Medienbranche werden überwiegend nur noch solche Themen publiziert, die auf ein kurzfristiges Interesse des Zuschauers stoßen. Themen, die nicht reißerisch oder voyeuristisch sind, kommen in den Medien immer seltener vor.
Fotografen haben von je her Gesellschaften erforscht und dokumentiert – in ihrer ganzen Breite und Tiefe und unabhängig von Redaktionsaufträgen. Dies wollen sie auch mit dem Projekt „Ein Tag Deutschland“ machen – ohne auf die Verwertbarkeit in den Medien zu achten. Sie wollen erzählen, wie es wirklich „aussieht“ in Deutschland. Dabei werden sie nicht nur Großereignisse beobachten und fotografieren, sondern sich auf Menschen in alltäglichen Situationen konzentrieren. Der Mensch wird in dieser Chronik im Mittelpunkt stehen.
FREELENS übernahm die Koordination des Projektes und stellte eine Jury aus namhaften Art-Direktoren und Fotografen zusammen, bei der sich jedes Mitglied mit einem Exposé bis zum 31. März 2010 bewerben musste.
Präsentiert werden die Arbeiten in einem großen Bildband, der beim dpunkt.verlag erscheint und auf der Photokina offiziell vorgestellt wurde. Einen Online-Einblick gibt es hier.
Freelens, (Hrsg.): Ein Tag Deutschland – 7. Mai 2010
640 Seiten, komplett in Farbe, Festeinband
ISBN 978-3-89864-707-6
49,90 € (D) /51,30 € (A) / 70,90 sFr
dpunkt.verlag