Das Märchen vom Suppenkönig, der seine Markknochen liebte, über alles liebte und diese während des Kochvorgangs auch nicht und niemals aus den Augen lassen wollte und konnte. Dieses Märchen ist ganz einfach und schnell erzählt. Obwohl schlank wie eine Edelkartoffel stieß er einmal zwischen den Töpfen an den großen hängenden Pfeffersack, der als bald seiner Bestimmung folgte und seinen Inhalt mit dem drunterliegenden Topf teilte. Und sobald bekam das töpferne Inhalt Inselchen, kleine Inselchen – aber von einer an allen Fingern abzählbarer Halbwertzeit. In Statu nascendi, ex und hopp, entstehen und vergehen. Und dann fing dieses Meer aufgrund einer darunter liegenden Hitzequelle auch noch zu brodeln an, eine richtige Ursuppe, die ihrer Energie und Konzentrationswillen sofort in Teller geschenkt und verteilt werden mußte. Denn der Suppenkönig ist auch der Tellerkönig. Er sagt, wo es langgeht. Wohl bekommt also, aber nein – diese meine Suppe esse ich nicht.
Der Suppenkönig
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